Besuch Lager Neue Bremm

Erinnerungskultur: Die Klasse BM10T2D erkundet das ehemalige Gestapo-Lager „Neue Bremm“

Kurz vor den Sommerferien, am 8. Juli 2024, verbrachte die Klasse BM10T2D aus dem Bereich Büromanagement einen lehrreichen Vormittag am ehemaligen Gestapo-Lager „Neue Bremm“. Organisiert wurde die Exkursion vom Landesjugendring Saar.
Das Gestapo-Lager Neue Bremm befand sich einst am Stadtrand von Saarbrücken, Fahrtrichtung Frankreich, direkt gegenüber eines kleinen Wohngebietes. Heute wie damals befindet sich gegenüber ein Restaurant, Familien spielten damals auf der Wiese unmittelbar vor dem Lager, wo heute eine vielbefahrene Straße verläuft. Ein riesiges Betonbild zeugt heute von der Unbekümmertheit und Ignoranz, mit der man den Gräueltaten des Nationalsozialismus entgegentrat.
Das Lager war in ein Männer- und ein Frauenlager unterteilt, getrennt durch einen öffentlichen Weg. Wo sich früher das Frauenlager befand, steht seit den 1970er Jahren das Hotel „Merkur“. An diesem Ort wurde die Klasse BM10T2D empfangen und bekam vorab einen Einblick in die historischen Geschehnisse der Zeit. Dieser Empfangsort symbolisiert den Kontrast zwischen Vergangenheit und Gegenwart, erinnert jedoch auch an die unvergessenen Ereignisse, die sich hier abgespielt haben. Einige Schüler*innen empfanden es als frauenfeindlich, dass am Ort des Frauenlagers ein Hotel errichtet wurde, das Männerlager hingegen weiterhin als Gedenkstätte besteht.
In der Mitte beider Lager befanden sich jeweils Löschteiche, die ursprünglich als Wasserreservoirs im Falle eines Brandes dienten. Diese Teiche haben eine düstere Vergangenheit: Der Löschteich im Männerlager wurde zu einem Ort grausamer Folter, was das unvorstellbare Leid der Häftlinge noch verstärkte. Frauen im Lager wurden primär psychischer Folter ausgesetzt; sie wurden beispielsweise in enge, dunkle Räume eingesperrt, in denen sie sich nicht bewegen oder sprechen durften.
Der Besuch der Klasse BM10T2D hatte das Ziel, den Schüler*innen die Geschichte und die Schrecken des Nationalsozialismus näherzubringen. Das Lager war vielen der Besucher*innen vorher unbekannt, es ist nach wie vor schwer vorstellbar, was sich hier abgespielt hat. Solche Besuche sind von großer Bedeutung, um die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und zukünftige Generationen zu sensibilisieren, damit sich solche Gräueltaten niemals wiederholen.
Der Tag am ehemaligen Gestapo-Lager „Neue Bremm“ hinterließ bei den Schülern der BM10T2D einen bleibenden Eindruck. Durch die Erzählungen und die Besichtigung der historischen Stätten konnten sie eine Verbindung zur Geschichte herstellen, die im Unterricht oft abstrakt und fern erscheint. Die Organisation durch den Landesjugendring Saar sorgte dafür, dass der Tag strukturiert, informativ und kurzweilig gestaltet wurde und trug dazu bei, dass die Schüler*innen die Bedeutung des Gedenkens an diesen Ort tief verinnerlichten.
Solche Exkursionen sind unerlässlich für die historische Bildung der Schülerinnen und Schüler der Schule, die seit einigen Jahren offiziell „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist. Sie helfen, das Bewusstsein für demokratische Werte und Menschlichkeit zu stärken. Herzlichen Dank an das Team des Landesjugendrings Saar um Lisa Denneler!

Text: Jana Heinz

Fotos: Jana Heinz

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